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Geschichten aus EBR

Mario Principe – Sekretär der Filctem Cgil, Mailand

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Als Mario Principe zum ersten Mal von den EBR hört, kannten diese Einrichtung noch wenige. Damals arbeitet er in einem Pharmabetrieb. Jahre später wurde er zum Vollzeitgewerkschafter. Heute kümmert sich Principe unter anderem um die europäischen Betriebsräte. «Die Beobachtung der Dynamiken bei den industriellen Beziehungen aus nächster Nähe hilft dabei, den eigenen Horizont zu erweitern», hält er fest.

Woraus setzen sich diese Horizonte zusammen?

Aus Potentialen. Trotz der deutlichen Fortschritte, die in den letzten Zeiten gemacht wurden, leidet die Gewerkschaft noch immer an einer gewissen lokalen Ausrichtung, während sich die multinationalen Unternehmen geschickt auf der weltweiten Bühne bewegen. Man muss daher an einer Änderung der Mentalität und der Strategien arbeiten. Es wird viel über grenzüberschreitende Verhandlung gesprochen. Ich glaube, das ist das Thema schlechthin, das viele andere mit sich bringt. Allen voran das Gewerkschaftsmodell, dem wir diese wichtige Änderung anvertrauen möchten. Wir müssten uns über Themen einig werden, die Gegenstand von Verhandlungen werden können, und eventuell darauf drängen, dass der EGB eine stärkere Koordinierungsrolle übernimmt. All das regt unsere Prognosen für die Zukunft auf besonders positive Weise an, man darf dabei jedoch nicht auf die Hilfsmittel vergessen, über die wir bereits jetzt verfügen.     

Beziehen Sie sich auf Information und Konsultation?

Sie sind und werden zwei grundlegende Voraussetzungen für die korrekte Funktionsweise der EBR sein. Wo keine Informationen geliefert werden oder wo die Gelegenheiten für eine Konsultation spärlich sind, muss man sie verlangen. Wissen heißt verstehen. Nur über das Verständnis können wir vorgreifen, in dem Versuch, die Entscheidungen der großen Gruppen zu beeinflussen. In einem der Pharmabetriebe, die ich betreue, ist es dem EBR zusammen mit dem Management gelungen, einen Pakt über die soziale Verantwortung bezüglich der Vereinbarung zwischen Lebens- und Arbeitszeiten auszuarbeiten. In dem Dokument steht unter anderem geschrieben, dass Teilzeitarbeit ein Recht ist. Und dieser kleine Erfolg hatte erhebliche Auswirkungen in den einzelnen Betrieben, in denen sich das Wohlbefinden der Beschäftigten gebessert hat.

Was denken Sie über die Beziehung zwischen EBR und Gewerkschaft?

Ich glaube, dass die Rolle der EBR lange Zeit unterbewertet wurde. Als Gewerkschafter fühle ich mich verantwortlich. Die Betriebsräte erbringen hingegen eine zentrale Funktion. Sie sind die gesunden Träger innovativer Erfahrungen. Das wissen auch die multinationalen Unternehmen. Glücklicherweise hat sich unsere Vorstellung bezüglich der EBR im Laufe der Zeit stark verändert. Ich stelle ein anderes Bewusstsein fest. In diesem Sensibilisierungsprozess zu den internationalen Themen würde ich auch die Rolle der Arbeitnehmer nicht unterschätzen. Im Vergleich zur Vergangenheit können wir auf ein Publikum mit höherer Alphabetisierung zählen, das eher dazu geneigt ist, das Ursache-Wirkung-Verhältnis zwischen dem, was in Brüssel beschlossen wird und dem, was in den einzelnen Gebieten gelebt wird, zu verstehen. In dem Sektor, um den ich mich kümmere, ist das offensichtlich. Wenn die Gewerkschaft nicht rechtzeitig da ist, dann sind es die Arbeitnehmer, die die Aufmerksamkeit auf bestimmte Prozesse lenken.

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Dedalus

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