Danilo D'Agostino 4
Geschichten aus EBR

Danilo D’Agostino – EBR Carrefour, FILCAMS CGIL Mailand

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„Wenn wir wirklich das Interesse der Arbeitnehmer vertreten wollen, müssen wir von den Grundlagen ausgehen. Schauen wir uns mal die Anwendung der nationalen Arbeitsverträge innerhalb der Produktionswerke an. Oft werden sie nicht eingehalten und die Gewerkschaftsfreiheit nicht berücksichtigt. Mein Vorschlag lautet: schließen wir als EBR einige Rahmenverträge zum Schutz der Tarifverhandlungen ab und überprüfen wir deren Einhaltung in den Betrieben“.

„Unserer ist ein lustiger EBR. Wir sprechen Spanisch, obwohl Carrefour französisch ist. Wegen einer Reihe von zufälligen Gründen haben wir diese Kommunikationssprache unter uns Gewerkschaftsvertretern übernommen und ich muss zugeben, dass wir uns verständigen. Die Beziehungen zu den Kollegen sind sehr entspannt. Wir wissen dass, es trotz bestehender Unterschiede das Wichtigste ist, Ziele zu erreichen. Manchmal scheint es mir, mit kleinen unendlichen Schritten voranzugehen, aber wenn ich zurückblicke, wird es mir klar, dass wir in diesen letzten Jahren viele wichtige Ergebnisse erzielt haben“.

Danilo D´Agostino ist ein offener, kreativer Typ, der einen klaren Überblick darüber hat, wie man die EBR-Effizienz verbessern kann. Zunächst einmal sollten seine Mitglieder die Tarifverhandlungsmodelle in den verschiedenen Ländern gut kennen.

Wie viele Länder haben den Mindestlohn? Und wie werden die Krankheitszeiten angegangen? Wenn wir das wissen, können wir uns in die Lage der anderen versetzen, was die Grundlage jeglicher erfolgsstrebenden Strategie ist. „Gehen wir davon aus, bevor wir uns auf den Weg der europäischen Tarifverhandlungen machen”.

Diesbezüglich zögert D´Agostino nicht. Diesen Weg zu beschreiten kann risikovoll sein. Zu viele divergierende Interessen, zu viele EBR´s mit unternehmensfreudigen Stellungsnahmen. „Wenn wir wirklich das Interesse der Arbeitnehmer vertreten wollen, müssen wir von den Grundlagen ausgehen. Schauen wir uns mal die Anwendung der nationalen Arbeitsverträge innerhalb der Produktionswerke an. Oft werden sie nicht eingehalten und die Gewerkschaftsfreiheit nicht berücksichtigt.

Mein Vorschlag lautet: schließen wir als EBR einige Rahmenverträge zum Schutz der Tarifverhandlungen ab und überprüfen wir deren Einhaltung in den Betrieben. Wir müssen ein Schutznetz einrichten, das den konkreten Bedürfnissen der Menschen nachkommt, wenn wir über unsere Zukunft zusammen entscheiden wollen“. Wir benötigen also ein Netz, das auf solche Bedürfnisse eingeht. Aber auch über das Thema Information hat D´Agostino einige Empfehlungen. Diesmal für den Betriebsrat, dem er angehört.

Das Problem ist nicht, dass uns Daten fehlen, ganz im Gegenteil. Während der mit dem Unternehmen zeitlich geplanten Sitzungen wird ein Übermaß an Auskünften mitgeteilt. Einige davon sind nutzlos. Sie streuen Sand in die Augen und führen zu Energieaufwand. Es ist besser, die Informationen auszuwählen und dem Kern der Fragen nachgehen.

Das wäre natürlich auch für das Konsultationsverfahren von Vorteil. D´Agostino erinnert an eine Episode vor einigen Jahren. Der Vertreter einer Minderheitsbeteiligung von Carrefour drang darauf, die Unternehmensleitung in zwei Richtungen aufzuteilen: die eine Richtung hätte sich mit dem europäischen Markt, die andere mit dem südamerikanischen Markt beschäftigen sollen. „Reine Spekulation. Wir hätten uns einem Zusammenbruch angenähert.

Bevor die Entscheidung gefällt wurde, wollte die Unternehmensleitung das Thema mit dem EBR besprechen. Zum Schluss haben wir eine gemeinsame Erklärung erfasst und den Vorschlag zurückgewiesen. In einem gewissen Sinne wurden wir in eine instrumentale Konsultation miteinbezogen. Aber eines ist sicher: unsere Rolle wurde anerkannt“.

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Dedalus

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