Maria Assunta Pirrera bis
Geschichten aus EBR

Maria Assunta Pirrera – EBR Westin Palace

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Für Maria Assunta Pirrera, EBR-Delegierte und einheitliche Gewerkschaftsvertreterin beim Hotel Westin Palace erklärt die Vergangenheit viele Dinge. Woher man kommt, was man erlebt hat: Hier muss man beginnen, bei einem Vater, der das Opfer von Wucherern wird und die Arbeit verliert, bei einer Familie, die gezwungen ist, Sizilien zu verlassen, bei jenem Tag vor zwanzig Jahren, an in Mailand dem ein neues Leben begann. «Unmittelbar nach meiner Ankunft fand ich eine Stelle als Kellnerin im Westin Palace. Ich hatte Glück, war aber auch sehr entschlossen. Flausen hatte ich keine im Kopf – erzählt Maria Assunta. – Meine Eltern sagten zu mir: tritt der Gewerkschaft bei. In der Folge kam der Kampfgeist. Mein Engagement in der Gewerkschaft Cgil entstand aus dem Willen, dass meine Rechte anerkannt werden sollten. In einem gewissen Sinne war das für mich eine Entdeckung. In Mailand habe ich verstanden, dass man in Frieden leben kann, die Früchte seiner Opfer genießen kann, ohne von Angst befallen zu werden.»

Heute verspürt Maria Assunta Pirrera das Bedürfnis, eine noch umfassendere Bewusstseinsebene zu erobern, die auf die internationale Wirklichkeit blickt. Seit sie 2011 Mitglied des EBR wurde, hatte sie noch nicht die Möglichkeit, konkret die Funktionen zu erbringen, die ihr zugewiesen wurden. Die Konfrontation mit den Arbeitnehmern, die in den anderen Sitzen der Gruppe in Europa und weltweit tätig sind, wird immer dringlicher. Die Arbeit im Westin Palace ist nicht mehr so, wie sie einmal war. Zumindest in Italien. Früher bereiteten sie zu acht das Frühstück vor, heute sind sie nur mehr zu dritt. Jeden Tag müssen etwa 300 Gäste bedient werden. Der Direktion ist es egal, wenn zu wenig Personal vorhanden ist. Das Westin ist ein Luxushotel und das berufliche Niveau muss hoch bleiben. «Warum passiert das alles? Warum werden den italienischen Arbeitnehmern diese Opfer abverlangt? Passiert im Ausland das gleiche?» fragt sich Maria Assunta. Sie möchte, dass ihre Stimme die Grenzen überschreitet, um ihre eigene Erfahrung zu erzählen und andere zu sammeln. Und wenn man sie fragt, was sie sich von einer europäischen Gewerkschaft erwartet, antwortet sie: Das ABC, das heißt Informationen über die Rechte, ihre Verteidigung. Und dann die Ausbildung. Den Aufbau eines kleinen Schutzwalls, der sehr einflussreich sein kann, in einem Europa, das sie – wie auch andere – für nicht demokratisch hält. Man kommt aus der Vergangenheit, um hoch hinauszukommen.

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Dedalus

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